top of page
  • Melissa

Löwenzahn

Aktualisiert: 13. Jan. 2023

lat.: Taraxacum officinale

Familie: Korbblütler

Löwenzahn, Löwenzahnblüte, Korbblütler, Taraxacum officinale
Löwenzahn

Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr blühen. Wenn im Frühling die Wiesen voll von gelben Blüten sind, das ist der Löwenzahn! Seine Hauptblühte dauert von April bis Juli, doch oft erfolgt eine Nachblüte im Spätsommer. Wenn die Blüten verblüht sind bilden sich die typischen Samenstände, die jeder als "Pusteblume" kennt.


Pusteblume, Löwenzahn, Samenstand
Der Samenstand des Löwenzahn, die "Pusteblume"

Inhalt

Weitere Bezeichnungen:

Kuhblume, Wiesenlattich, Dotterblume, Pusteblume, Sonnenwirbel, Kettenblume, Pfaffenkraut, Mönchskopf, Bettpisserle


Pflanzenbeschreibung:

Der Löwenzahn ist eine Staude (Erdschürfpflanze) und wird zwischen 5 und 40 cm groß. Auch in der kalten Jahreszeit treibt die Pflanze aus.

Der Stängel wächst aufrecht, ist einköpfig, hohl und blattlos. Alle Blätter des Löwenzahns wachsen in einer grundständigen Rosette. Die Blattform ist lanzettlich und vom Rand her in mehr oder weniger tiefe Lappen unterteilt. Die Blattformen des Löwenzahns reichen von fiederspaltig bis fast ganzrandig, sind aber mindestens schrotsägeförmig.


Die Blütenknospe sitzt in der Mitte der grundständigen Rosette. Die Blüte hat eine Größe zwischen 2,5 und 5 cm und hat goldgelbe Zungenblüten. Der Blütenkorb wird von zweireihigen Blütenhüllen umfasst. Die innere Blütenhülle fasst den Blütenkorb zylindrisch ein, die Äußere ist als Kranz zurückgeschlagen.

Der Haupt-Blühzeitpunkt ist von April bis Juli, doch oft erfolgt im Spätsommer eine Nachblüte.


Die Frucht des Löwenzahn ist strohfarben und der Fruchtstand ist kugelförmig („Pusteblume“). Die Früchte haben einen langen Schnabel und darüber einen weißen Haarkranz. Dieser Haarkranz dient als Flugschirm zur Verbreitung der Früchte.


Löwenzahn, Löwenzahnrosette, Löwenzahnblätter
Der Löwenzahn wächst in einer Rosette

taraxacum officinale, Löwenzahn
Quelle: www.BioLib.de

Vorkommen:

Der Löwenzahn wächst gerne auf Fettwiesen und -weiden, in Unkrautfluren, auf Äckern und an Wegrändern. Er wächst sogar aus Mauerritzen und Steinfugen.


Verwechslungsmöglichkeiten:

Der Löwenzahn kann mit dem Kreuzkraut verwechselt werden. Dieses hat im Gegensatz zum Löwenzahn Stängelblätter und der Blütenstand setzt sich aus mehreren Blüten zusammen. Die Blüten sind zudem kleiner und die Pflanze hat insgesamt einen höheren Wuchs.


Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem Leontodon (Herbst-Löwenzahn). Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal: die Schirmchen der Samen sitzen direkt am Samen, beim Löwenzahn haben die Schirmchen einen Stiel zum Samen.


Auch das Habichtskraut (hat mehrere kleine Blüten pro Blütenstand), der Wiesen-Pippau (hat raue, behaarte Blätter) und das Ferkelkraut zählen zu möglichen Verwechslern des Löwenzahns.


Wichtigste Erkennungsmerkmale des Löwenzahn: jeder Stängel hat nur eine Blüte. Die Blüte ist 3 bis 5 cm breit. Der Stängel ist unbehaart, hohl und mit Milchsaft gefüllt. Die Blätter sind unbehaart und glatt.

Inhaltsstoffe:

Vitamine, Bitterstoffe, Triterpene, Sterole, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralstoffe, ätherisches Öl, Schleimstoffe, Fructose, Glykoside


Verwendung in der Volksheilkunde:

Blätter, Blüten und Wurzeln des Löwenzahns werden bei Leberleiden und Stoffwechselstörungen eingesetzt. Es ist ebenso ein wertvolles Heilmittel bei Rheuma, Gicht, Zuckerkrankheit und Fettsucht. Die enthaltenen Bitterstoffe im Löwenzahn regen zudem Galle, Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse an.


Der Löwenzahn ist aufgrund seiner blutreinigenden und regenerierenden Eigenschaften ein beliebtes Mittel zur Frühjahrskur. Er wirkt zudem harntreibend, regt die Nieren an und fördert die Ausscheidung.


Verwendung in der Küche:

Die zarten und jungen Blätter des Löwenzahns lassen sich das ganze Jahr über roh in Salaten verwenden. Die Wurzeln kann man klein geschnitten als Salat nutzen oder gedünstet als Gemüse. Auch getrocknet kann man sie verwenden und wie die Wurzeln der Wegwarte als Kaffeeersatz nutzen.

Die Blütenknospen kann man Essig einlegen und als Kapern verwenden. Die aufgeblühten Blütenköpfe kann man zur Herstellung eines Gelees oder Sirups verwenden.

Löwenzahnwurzeln, Muckefuck, Kaffeeersatz
Aus den Wurzeln des Löwenzahn lässt sich ein Kaffee-Ersatz herstellen.

Brauchtum:

Seinen Namen verdankt der Löwenzahn der Zähnung seiner Blätter, welche an das Gebiss eines Raubtiers erinnert. Der Löwenzahn gehört neben anderen Kräutern zu den „Grünen Neunen“ (den neun heiligen Frühjahrskräuter der Germanen) und ist bis heute Bestandteil der Gründonnerstagssuppe. Diese besteht aus neun Wildkräutern und wird traditionell am Gründonnerstag gegessen.


Einem alten Hexenglauben zufolge erfüllt sich ein jeder Wunsch, wenn man seinen Körper mit Löwenzahn einreibt.


Rezept „Löwenzahnkapern“

Zutaten für 1 Glas:

  • 2 handvoll grüne, geschlossene Löwenzahn-Knospen

  • 1 TL Salz

  • 100 ml Apfelessig

  • 100 ml Wasser

Zubereitung:

Die Löwenzahnknospen gut waschen und trocken tupfen. In einem Topf den Apfelessig mit dem Wasser zum Kochen bringen und die Knospen darin kurz mitköcheln lassen. Anschließend die Knospen herausnehmen, in ein sauberes Glas geben, mit dem heißen Sud auffüllen und gut verschließen. Für 2 Wochen an einem dunklen und kühlen Ort ziehen lassen, damit sich der Geschmack entfalten kann. Passt sehr gut zu geröstetem Brot mit Olivenöl.


Hinweis: Alle in diesem Artikel genannten Vorschläge und Rezepte sind ohne Gewähr. Es handelt sich hierbei um überlieferte Empfehlungen aus der Volksheilkunde. Die Anwendung von Wildkräutern und Heilpflanzen ersetzt keinen Arztbesuch und sollte gegebenenfalls vorab mit einem Arzt oder Apotheker geklärt werden.



Quellen

Fleischhauer, S., & Guthmann, J. (2017). Essbare Wildpflanzen einfach bestimmen. Aarau: AT.

Walde-Frankenberger, B., & Walde, P. (2019). Wildkräuter und Wildfrüchte in der Region Stuttgart. Erkennen, sammeln, anwenden. Tübingen: Silberburg.

Bosch, M. (2020). Wildkräuter am Blatt erkennen. Stuttgart: Franckh-Kosmos.

Spohn, M., & Golte-Bechtle, M., & Spohn, R. (2021). Was blüht denn da?. Stuttgart: Franckh-Kosmos.





Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page